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In einer ehemaligen Schiffswerft entsteht Amsterdams Kreativviertel

Text: Robert Krug, Fotos: Annika Kuchenbuch
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Allerlei Bemerkenswertes zu sehen und zu erleben gibt es zehn Fährminuten entfernt vom Bahnhof Amsterdam Centraal, am Nordufer des Flusses IJ. In einer ausgedienten Industriehalle namens „Kunststad“ stehen und hängen hunderte containerartige Raumeinheiten aus Stahlblech, Pressspanplatten oder Rigipswänden, bunt lackiert, beklebt, besprüht, minimalistisch bis futuristisch anmutend, jede für sich ein Unikat. Künstlerische und städtebauliche Ab- und Aufbruchstimmung ist hier auf dem NDSM-Gelände deutlich zu erleben. Das gesamte Kulturareal der 1984 in Konkurs gegangenen größten europäischen Werft umfasst rund 86.000 Quadratmeter, wovon die Industriehallen rund 20.000 einnehmen. Sie sind allesamt von Vertretern einer vitalen und alternativen Kreativwirtschaft in Beschlag genommen: Architekten, Designer, Multimedia-Spezialisten, bildende Künstler, Musiker, Filmemacher, Theaterproduzenten. Zwischen den einzelnen Containern und Hallen in der „Kunststad“ gibt es genügend Freiraum für soziale Begegnungen, Ausstel- lungsflächen, Trödelmärkte, Festivals, Partys, Performances und mehr. Zurück im Freien erinnern die verrosteten Rampen, Kräne und Docks deutlich an die Historie des Geländes. Hier ziehen auch Lokale wie die „IJ-Kantine“ oder das „Café Noorderlicht“ die Amsterdamer Szene an. Das „Botel“, ein schwimmendes Hotel in einem umgebauten Schiff, oder ein 2000 Quadratmeter großer Skatepark sind in der NDSM-Werft zu finden und beleben die urbane Landschaft.

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